Patenschaft Mödritz

Marktgemeinde Mödritz

MödritzDer Hauptort der deutschen Sprachinsel bei Brünn, die Marktgemeinde Mödritz, liegt am Übergang zum südmährischen Flachland an der Schwarza-Niederung, 7 km südlich von Brünn.
Mödritz muss bereits 60.000 v. Chr. ein Rastplatz altsteinzeitlicher Jäger gewesen sein, denn aus dieser Zeit stammt ein gefundener Schaber aus hellgrauem Hornstein. Später war Mödritz dann Siedlungsgebiet von Ackerbauern, der Glocken- becherkultur und der Kelten. Bis 800 n.Chr. war das Gebiet von Quaden, Morawen und Awaren bewohnt. Danach stand es unter der Oberhoheit der Franken, als böhmisches Lehen eine reichsunmittelbare Markgrafschaft des Deutschen Reiches. 1526 bis 1918 Habsburgisch, anschließend Tschechoslowakische Republik und ab 1939 bis 1945 das Protektorat Böhmen und Mähren.

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50-jähriges Bestehen der Patenschaft Erbach - Mödritz

Im und nach dem 2. Weltkrieg verloren viele Menschen gewaltsam ihre Heimat, wurden vertrieben und mussten sich ein neues Zuhause suchen. So kamen viele Deutschstämmige aus Polen, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Bulgarien und Ungarn auch zu uns nach Erbach.


1950 lebten 633 Heimatvertriebenen in Erbach. Darunter war auch eine größere Gruppe aus Mödritz bei Brünn mit ihrem Bürgermeister Josef Seidl. Sie mussten am 31. Mai 1945 ihre Heimat verlassen. Die Umstände damals waren sowohl für die einheimische Bevölkerung wie auch die Vertriebenen schwierig. Josef Seidl und seinen „Mödritzern“ war es ein Anliegen die Erinnerung an Mödritz mit seinem Brauchtum, seiner Kultur, seiner Tradition zu erhalten und in der neuen Heimat weiter zu führen. Dazu gründete er die Ortsgemeinschaft Mödritz. 1955 fand in Erbach das erste Mödritzer Heimattreffen statt. Es waren bewegende Momente für alle. In der Folgezeit fanden in Erbach zahlreiche Mödritzer Heimattreffen statt. Erbach wurde für die Mödritzer Ortsgemeinschaft zu einer zweiten neuen Heimat.


So kam es, dass der Mödritzer Heimatrat am 25. Februar 1967 die Gemeinde Erbach bat die Patenschaft über ihre Heimatgemeinde zu übernehmen. Der Antrag enthielt den Wunsch „Erbach kann so als Patengemeinde für uns, zu einem Ort werden, der über Generationen und Räume hinweg dazu beiträgt einer friedvollen Zukunft zu dienen, in dem das Bewusstsein gefestigt wird, dass alle an den Donau liegenden Länder auch Europa sind.“


Am 15. Juni 1968 wurde die Patenschaftsurkunde feierlich vom damaligen Bürgermeister Eugen Bulling und dem Bürgermeister a. D. Josef Seidel unterzeichnet.


Zwischenzeitlich können wir auf 50 Jahre Patenschaft zurückblicken. Die Mödritzer und die Heimatvertriebenen aus anderen Ländern sind schon längst Erbacher geworden. Sie haben sich hervorragend bei uns integriert und unserer Gemeinschaft wertvolle Impulse gegeben.



Foto von links: Marianna Piller, Ingeborg Biefel, Bürgermeister Achim Gaus

Die unmittelbar Betroffenen sind alters- und generationenbedingt bis heute zu einer kleinen Gruppe geschrumpft. Auch das Museum ist vom Schloss Erbach nach München verlagert worden und somit ein Anlaufpunkt nicht mehr vorhanden. Daher war es leider nicht möglich die 50-jährige Patenschaft mit einer Feier zu begehen.

Ungeachtet dessen hat es sich Bürgermeister Achim Gaus nicht nehmen lassen, mit einer kleinen Gruppe der Mödritzer in  Erbach diesem besonderen „goldenen“ Jubiläum zu gedenken. Bei dieser Gelegenheit dankte Bürgermeister Gaus allen, die in den 50 Jahren unserer Patenschaft diese getragen, bereichert und mit Leben gefüllt haben. Gleichzeitig bekräftigte er, dass die Patenschaft Erbach – Mödritz auch in der Zukunft im gleichen Sinne bestehen wird.






Information

Kontakt

Marktgemeinde Mödritz

Inge Biefel
Telefon 07305 . 52 00